Kampong Cham  |  20/03/2018  |  35°C

 

OFFENSICHTLICH VERSTECKT.

Sind all die wundervollen Orte hier. Sie möchten entdeckt und erlebt werden. Fast wie in einem Film. Ist das alles eine Filmkulisse? Oder ist das hier eine Reise in die Vergangenheit? Manchmal kann man das nicht mit Sicherheit sagen.

Diese Woche bin ich spät. Das kambodschanische Lebensgefühl nimmt mich langsam ein. Es ist schon Dienstagabend und ich habe noch keine Idee, was ich schreiben werde. Zurückblickend waren die letzten Tage gut - produktiv und dennoch entspannt. Ich bin mit meiner Arbeit vorangekommen. Ich bereite auch schon eine Liste mit Fragen und ToDos für die neue Mitarbeiterin Thary Peng vor. Sie wird am 17. April als Marketing- & Salesmanagerin für das Hanchey Eco-Retreat starten. So haben wir noch ein paar Tage gemeinsam. Wie gut. Vielleicht sollte ich für sie einen Einarbeitungsplan erstellen. Ich werde morgen mal checken, wie der Start neuer Mitarbeiter hier normalerweise gehandhabt wird.

 

Am Wochenende hatte ich einen kleinen Sturz mit dem Motorrad. Nichts Böses, nur ein paar blaue Flecken und Schürfwunden. Leider hat meine Uhr einiges abbekommen und meine Lieblingshose ist kaputt. Vielleicht ein Zeichen, dann kann ich jetzt endlich mal auch die anderen Hosen aus dem Schrank holen. Möglicherweise war ich unaufmerksam, denn ich kam gerade von solch einer großartigen Tour zurück. Ich liebe es nämlich, all die kleinen Dörfer und Tempel zu entdecken, die sich still und schön an den mächtigen Mekong schmiegen. Was für ein Fluss. Zu schön.

 

Manchmal merke ich gar nicht, wie weit ich schon gefahren bin. Es ist wie in einer Filmkulisse oder eine Reise in eine andere Zeit. Man kann es nur schwer beschreiben, selbst Bilder können diese Szenerien nicht wiedergeben. Und man muss all das auch mögen: Den Staub, die Gerüche, die schlechten Straßen, die verfallenen Gebäude, den Schmutz. Denn nur dann kann man die Schönheit der Natur, die Magie der Tempel und Pagoden, die Herzlichkeit der Menschen, den Charm der roten Staubpisten und all das Wunderbare wirklich erkennen.

 

Mein Ziel am Samstag war ursprünglich die Pagode Moha Leap. Eine der wenigen Holzpagoden, die es hier noch gibt. Sie liegt beim Dorf Kaoh Soutin, aber ich fuhr sicherlich mehr als doppelt so weit. Es war traumhaft. Obwohl die Sonne erbarmungslos brannte und ich schon komplett mit einer roten Staubschicht überzogen war, konnte ich nicht genug bekommen. Irgendwann trat ich doch den Heimweg an und entdeckte noch die ein oder andere Abzweigung, die ich vielleicht nächstes Wochenende erkunden werde.

 

Für mich hat diese Region hier etwas ganz besonderes. Der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen und wenn überhaupt Touristen hier landen, dann sind die meisten nur auf der Durchreise. Und all das Schöne ist auf den ersten Blick nicht erkennbar. Als würde sich hier alles verstecken wollen. Verstecken vor den Massen und verstecken vor der Oberflächlichkeit. Denn erst wenn man genauer hinsieht und sich Zeit nimmt, entdeckt man plötzlich unglaubliche Orte. Und davon ziemlich viele.

 

Kurz bevor ich zu Hause ankam, stürzte ich dann und war erstmal außer Gefecht gesetzt. Naja, so hatte ich genügend Zeit um Seanghath bei seiner Bewerbung für ein amerikanisches Austauschprogramm zu helfen. Wahnsinn, wie viele Fragen da zu beantworten sind. Bei der einen oder anderen sind auch richtig umfangreiche Recherchen erforderlich gewesen. Wir haben es geschafft und die Empfangsbetätigung der Bewerbung ist zwischenzeitlich schon eingetroffen. Mal sehen, ob es klappt. Meine Daumen sind gedrückt.

 

Ich freue mich bereits jetzt auf meine Entdeckungstouren am kommenden Wochenende. Ich hab da ein paar schöne Fleckchen im Auge.

 

Erkenntnis der Woche: Verstecktes will entdeckt werden.

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Location der Woche:

Bei den Weberinnen von Cheung Kok.

Ein 700-Seelen-Dorf unweit von Kampong Cham. Hier werden die traditionellen Kramas von Hand gewebt. Diese dünnen Baumwollschals gibt es in unterschiedlichsten Mustern und Farben. Sie kommen nicht nur als Schal zum Einsatz, sondern auch als Kopfbedeckung, zum Transport diverser Dinge, als Handtuch und alles was so vorstellbar ist.


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Essen der Woche:

Es gilt als das kambodschanische Nationalgericht:

  • Amok (haa mok trey)
    Fisch in einer milden Currysauce, gedämpft in Bananenblattkörbchen.

Gibt es auch vegatrisch oder mit Hühnchen.


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Clip der Woche:

Zur Begrüßung ist dieser junge Affe gleich mal an mir hochgesprungen. Das fand ich gar nicht so witzig, wie man vielleicht annehmen könnte. Ich war mehr als froh, dass er von einer alten Dame diese Banane bekam. Er war abgelenkt und ich konnte mich leise davonmachen.


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Lieblinge der Woche:

Die drei kleinen Mönche von Hanchey.

Während die anderen bereits auf dem Weg zum Abendgebet waren, spielten diese drei Jungs noch völlig versunken und hatten gerade etwas hoch oben in den Bäumen entdeckt.


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Bilder der Woche:

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